Das Vorstellungsgespräch: Häufige Fragen

Nach der Einsicht Deiner Bewerbungsunterlagen, der Stufe zwei der Vorauswahl und bestehenden Interesses an Deinen fachlichen Kompetenzen folgt das Vorstellungsgespräch. Man kann auch sagen es kommt zum Recall. Das bedeutet, dass Du somit in die engere Wahl der zu besetzenden Stelle und damit als Neubesetzung in Frage kommst. Vor allem in kleinen Unternehmen entspricht das Vorstellungsgespräch einem ganz normalen Gespräch, durch das sich das Unternehmen und Du besser kennenlernen. Große Unternehmen führen Vorstellungsgespräche häufig nach eigenen, standardisierten Konzepten durch, aber auch hier steht das gegenseitige Kennenlernen sowie die Überprüfung, inwieweit Du, die Stelle und das Unternehmen zueinander passen, im Vordergrund. Nicht zuletzt infolge des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes sind an einem Vorstellungsgespräch in den meisten Fällen mindestens zwei Mitarbeiter des Unternehmens beteiligt. Während der Personaler sein Hauptaugenmerk auf den Bewerber als Person legt, interessieren den künftigen direkten Vorgensetzen oder Mitarbeiter des Bewerbers in erster Linie fachliche Kompetenzen und Erfahrungen.

Es ist schwer es genau vorherzusagen, welche Fragen bei einem Vorstellungsgespräch gestellt werden oder wie das Jobinterview abläuft, aber es gibt typische Fragen, die sehr häufig gestellt werden und die auch für Personaler wichtig sind. Hier findest Du Bespiele für typische Fragen, die in dieser oder in ähnlicher Form in nahezu jedem Vorstellungsgespräch gestellt werden.

Bitte erzählen Sie etwas über sich




Durch diese Frage wirst Du dazu aufgefordert, Deinen bisherigen Werdegang zusammenzufassen und Dein Kurzprofil zu präsentieren. Dabei solltest Du vor allem auf die Stationen, Kompetenzen und Eigenschaften eingehen, die für die angestrebte Position von Bedeutung sind. Der Gesprächspartner möchte in erster Linie erfahren, was Dich auszeichnet, welche stellenrelevanten Kenntnisse Du mitbringst, welche Gründe es für Deine bisherigen Entscheidungen gab und weshalb Du der ausgeschriebenen Tätigkeit nachgehen möchtest.

Weshalb halten Sie sich für den richtigen Kandidaten? Weshalb sollten wir gerade Sie einstellen?




Weshalb haben Sie sich ausgerechnet bei uns beworben? Auch diese Fragen beziehen sich vor allem auf Deine Motivation, überprüfen aber zeitgleich, ob Du Dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Daher solltest Du erläutern, was Dir an dem Unternehmen am besten gefällt, im Hinblick auf die Unternehmensstruktur, die Unternehmensgeschichte, die Unternehmensphilosophie oder die Angebotspalette. Zudem solltest Du aufzeigen, welche Deiner Kenntnisse und Eigenschaften Dich zu einem geeigneten Kandidaten machen. Du solltest jedoch nicht angeben, dass Du Dich nur beworben hast, weil Du eben einen Job suchst, und solltest auch nicht auf die Vorzüge der ausgeschriebenen Stelle hinweisen, also dass Du Dich beworben hast, weil beispielsweise ein Dienstwagen oder eine gute Bezahlung in Aussicht gestellt wurde.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?



Kein Personaler erwartet hier eine exakte Beschreibung dessen, was Du tatsächlich in fünf Jahren beruflich machen wirst. Die Antwort kann nur Mutmaßung sein, Ausdruck einer stillen Hoffnung – oder eines größeren Karriereplans. Betrachte die Frage zunächst aus der Perspektive des Personalers: Der möchte jemanden einstellen, der kompetent und talentiert ist und die Stelle als echten Karriereschritt sieht. Vermeide deswegen Antworten, die suggerieren, dass die Stelle nur eine Zwischenlösung ist.

Eine mögliche Antwort wäre: Mein aktuelles Ziel ist, ein Unternehmen zu finden, in dem ich mich beruflich, aber auch persönlich weiterentwickeln kann. Ich möchte mich dabei möglichst unterschiedlichen Herausforderungen stellen. Mein Ziel ist, in den nächsten Jahren zunehmend mehr Managementaufgaben und Personalverantwortung zu übernehmen und dabei verstärkt strategische Ziele zu verfolgen. Ich denke, das geht besonders gut, wenn ich für eine Organisation arbeite, die sich selbst weiterentwickelt. Und das sehe ich hier als durchaus gegeben.

Weshalb haben Sie Ihre Lehre abgebrochen? Weshalb hat Ihr Studium so lange gedauert? Was haben Sie in dem Zeitraum zwischen … und … gemacht?



Gibt es Lücken, Brüche oder Unstimmigkeiten im Lebenslauf, wird der Personaler danach fragen. An dieser Stelle ist Ehrlichkeit gefragt. Warst Du längere Zeit arbeitsuchend, weil Du keine andere Stelle gefunden hast, solltest Du nicht versuchen, irgendwelche Fortbildungen aus dem Hut zu zaubern. Gleiches gilt für abgebrochene Lehren oder freiwillige Auszeiten, wobei Du plausible Gründe nennen und den Zeiten so einen positiven Beigeschmack geben solltest. So kannst Du beispielsweise angeben, dass Du festgestellt hast, dass die Lehre nicht Deinen Erwartungen entsprochen hat und Du deshalb nicht stur einen offensichtlich für Dich falschen Weg verfolgen wolltest, oder Du die Zeit genutzt hast, um anschließend mit gesammelten Energien neu durchzustarten.

Planen Sie in nächster Zeit, eine eigene Familie zu gründen? Welcher Partei haben Sie bei den letzten Wahlen Ihre Stimme gegeben? Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen?

Solche Fragen sind streng genommen unzulässig. Allerdings geht es hierbei auch weniger um die inhaltliche Antwort, sondern vor allem um Deine Reaktion. Das bedeutet, der Gesprächspartner möchte vor allem sehen, wie Du darauf reagierst, wenn Dir sehr persönliche oder unangenehme Fragen gestellt werden. Du musst diese Fragen nicht beantworten, sondern kannst höflich darauf hinweisen, dass Du Dich dazu nicht äußern möchtest oder dass Du Dir dazu noch keine Gedanken gemacht hast. Alternativ kannst Du auch freundlich und ruhig fragen, weshalb dies den Gesprächspartner interessiert. Unabhängig von der Antwort ist jedoch entscheidend, dass Du ruhig, sachlich und höflich bleibst.

Wie motivieren Sie sich?



Fragen wie diese zielen auf Deine Motivation. Der Personaler möchte herausfinden, was Dich bewegt und wie Du zur Arbeit stehst. Dahinter steht die Annahme, dass motivierte Mitarbeiter bessere Arbeit leisten. Sie identifizieren sich mit den Unternehmenszielen und arbeiten aus eigenem Antrieb an deren Erreichung. Bei Deiner Antwort reicht es allerdings nicht, nur zu sagen, dass Du motiviert an die Arbeit gehst. Den Personaler überzeugst Du erst, wenn Du Beispiele anführst.

Eine mögliche Antwort wäre: Das Magazin Focus hat in einem Online Thema hierzu eine gute Antwort vorbereitet: Ich motiviere mich durch gute Arbeitsergebnisse. Wenn ich eine Aufgabe sehr gut gelöst habe, bin ich gleich motiviert für neue Aufgaben. So habe ich beispielsweise in meiner jetzigen Firma Sonderaufgaben übernommen, nachdem ich die Tagesroutine gut im Griff hatte.

Wo sehen Sie Ihre Stärken?



Bei dieser Frage geht es darum, den Personaler davon zu überzeugen, dass Deine Fähigkeiten zur ausgeschriebenen Stelle passen. Allerdings solltest Du hier keine leeren Worthülsen wie "Teamfähigkeit" aufzählen. Verzichte auch darauf, Selbstverständliches wie Pünktlichkeit hervorzuheben. Konzentriere Dich bei dieser Frage auf das, was Du wirklich gut kannst. Wie Du gerade bemerkst, erfordert diese Frage eine intensive Vorbereitung, vor allem, weil Du weißt, dass diese Frage kommen wird. Also setzt Dich in Ruhe hin und mach Dir Gedanken über diese Frage und Deine Antwort.

Eine mögliche Antwort wäre: Eine meiner Stärken liegt in der Organisation von Veranstaltungen. In meiner aktuellen Position habe ich für einen unserer großen Kunden eine Messetagung für 120 Personen organisiert. Mir fällt es leicht, den Überblick zu behalten und alle Fäden zusammenzuführen.

Welche Position bevorzugen Sie bei der Teamarbeit an einem Projekt?



Versuch Deine Flexibilität darzustellen. Deine Antwort sollte zeigen, dass Du in der Lage bist, die Führung in einer Gruppe zu übernehmen, jedoch auch, dass Du ein Teamplayer bist. Hier ist ein Mittelweg häufig eine gute Lösung: Tretest Du bei dieser Frage zu forsch auf, wird Deine Teamfähigkeit nicht richtig kommuniziert, ordnest Du Dich hingegen nur unter, lässt Du kein Führungspotential erkennen.

Eine mögliche Antwort wäre: In einem gemeinsamen Projekt möchte ich ein bestmögliches Ergebnis erzielen. Dafür ist es wichtig, dass alle Beteiligten ihr Potential ausnutzen. Um positive Vorschläge von Kollegen voranzubringen, helfe ich diesen gerne bei der Umsetzung. Doch ich achte auch darauf, meine eigenen Ideen einzubringen und meine Meinung zu vertreten.

Warum sind Sie der Richtige für den Job?



Diese Frage kann leicht zu einer Stressfrage werden. Lass Dich davon nicht unter Druck setzen oder nervös machen. Zeige, welchen Wert Du für das Unternehmen hast. Welche Qualifikationen bringst Du mit? Wodurch zeichnet sich Deine Arbeit aus? Betrachte vor dem Gespräch noch einmal in die Stellenausschreibung, um zu wissen, wonach der Personaler sucht.

Eine mögliche Antwort wäre: Für die Stelle als Account Manager brauchen Sie jemanden, der gut mit Zahlen umgehen kann, lösungsorientiert denkt und die Wünsche des Kunden immer im Blick hat. Durch meine internen wie externen Weiterbildungen und Schulungen im Key Account Management bringe ich die fachlichen Qualifikationen mit und in meiner bisherigen Tätigkeit bei Firma XY habe ich bereits ausgiebige Erfahrungen im Kundenkontakt gesammelt und dabei gelernt, worauf es ankommt.

Wie gehen Sie mit Arbeit unter Druck um?



Fragen, die in Richtung eventuelle Schwächen zielen, sollten immer vorsichtig beantwortet werden. Habe im Hinterkopf ein oder zwei Szenarien parat, in denen Du in einer stressigen Situation gute Arbeit geleistet hast. Durch die Beispiele verstärkst Du den positiven Eindruck und füllst somit Worthülsen wie "Unter Druck arbeite ich am Besten".

Eine mögliche Antwort wäre: Auch unter Druck kann ich einen kühlen Kopf bewahren und verliere das Ziel nicht aus den Augen. Bei meinen bisherigen Tätigkeiten bei Firma XY kam es häufiger vor, dass Kunden kurzfristige Wünsche geäußert haben. Um diese umzusetzen, habe ich mir einen Plan gemacht und habe diesen dann Schritt für Schritt abgearbeitet.

Wie gehen Sie mit Kritik um?



Kritikunfähige und beratungsresistente Personen machen die Zusammenarbeit sehr schwer. Deswegen prüft der Personaler Deine Einstellung zu Kritik. Erläutere, dass Kritik zur professionellen Zusammenarbeit dazu gehört. Auch hier eignen sich Beispiele, in denen Du zeigst, wie Du mit Kritik umgehst bzw. bisher umgegangen bist.

Eine mögliche Antwort wäre: Kritik ist eine der besten Möglichkeiten sich zu verbessern. Ich bin immer dankbar für Feedback und versuche dieses nicht persönlich zu nehmen. Beispielsweise hat mir in meinem Praktikum ein Kollege gesagt, dass ihm die Powerpoint-Präsentation, die ich für ihn erstellt habe, nicht gefällt. Er hat mir aber auch gezeigt, wo die Schwachstellen der Präsentation waren und was man anders machen kann. Dadurch hat sich mein Umgang mit dem Programm deutlich verbessert.

Was denken Sie von Ihrem letzten Arbeitgeber?



Eine heikle Frage. Hier soll implizit überprüft werden, wie zufrieden Du in Deinem alten Job warst. Es ist auch eine Möglichkeit zwischen den Zeilen herauszulesen, warum Du gekündigt hast bzw. warum das Arbeitsverhältnis nicht mehr besteht. Deswegen solltest Du auf keinen Fall schlecht über Deinen ehemaligen Arbeitgeber reden. Auch wenn dort nicht immer alles zu Deiner vollsten Zufriedenheit war, ist ein Vorstellungsgespräch nicht der Ort, um Deinen Frust Luft zu machen. Erzähle stattdessen von den positiven Seiten und den Dingen, die Du dort lernen konntest.

Eine mögliche Antwort wäre: Ich bin sehr dankbar für die Chancen, die mir mein letzter Arbeitgeber bot. Ich konnte dort erste Berufserfahrung sammeln und meine Fähigkeiten durch Fortbildungen erweitern. Dort habe ich viel für meinen weiteren beruflichen Weg gelernt.

Haben Sie noch weitere Fragen?



Diese Frage solltest Du auf jeden Fall mit einem "Ja" beantworten. Jemand der keine Fragen hat, erweckt schnell den Eindruck entweder unvorbereitet oder uninteressiert zu sein. Damit aus der Vorstellung ein echtes Gespräch und kein Vorstellungsverhör wird, kommt es also darauf an, dass sich beide gut vorbereiten, sich gegenseitig zuhören – und dass Du auch ein paar Rückfragen stellst. Deine Fragen geben Personalern nicht nur Aufschluss über Deine Motivation und Deinen Anspruch, sondern auch darauf, wie intensiv Du Dich mit dem Job, dem Unternehmen und der jeweiligen Branche auseinander gesetzt hat.

Mögliche Antworten wären: Ja, vielen Dank der Nachfrage, und zwar interessieren mich folgende Aspekte:

• Was zeichnet Ihre besten Mitarbeiter aus?
• Wie werden Talente und Stärken bei Ihnen gefördert?
• Warum ist die Stelle vakant?


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